Die Westfalia liefert tolles Konzert ab
Rietberg. Grandios, großartig – mit dem Auftritt der Westfalia Big Band erlebten am Samstag die Besucher der Landesgartenschau einen der besten und komplettesten Konzertmomente der gesamten Öffnungsmonate. Und das unter Bedingungen, die schauerlicher kaum sein konnten.
Schon weit vor Konzertbeginn suchten die zahlreichen Gäste ihre Plätze auf, ausgestattet mit Ponchos, Schirmen, Mülltüten, Decken, eben allem, was helfen konnte, der nasskalten Witterung zu trotzen.
An die 1000 Zuhörer boten einen interessanten Anblick, schoben Schirmspitzen aneinander, die Publikumsflächen der Arena überdacht aus vielhundertfachen Varianten jedweder Schirmformen und -arten. Mochte es auch noch so schütten, der Stimmung tat das keinen Abbruch, denn die 20 Musiker, Sängerin Bianca Shomburg und Sänger Frank Behrens agierten in einer Art und Weise, wie diese Bühne sie so ausgefeilt bislang noch selten gesehen hat.
Was die Westfalia Big Band in ihrem mehrstündigen Showmarathon zu Tage brachte, war auch für "Nicht-Fans" ein Hör- und Sehgenuss.
Die seit langem weithin bekannte fast unglaubliche Bühnenpräsenz der Gruppe mit ihrem sichtlich gut gelaunten Bandleader Hans-Josef Piepenbrock kam beim Publikum sehr gut an. Die Band, wettererfahren und gestählt durch ihre Tourneen in kleinen Orten, großen Städten und mondänen Bädern an Nord- und Ostsee, schütze das Arena-Dach vor der Nässe, die Kälte allerdings spürten auch die Akteure; und störten sich nicht daran. Allein mit der effektvollen, bis ins Fingerspitzendetail entwickelten Show, mit der sprühend guten Laune und vor allem mit dem ausgefeilten Können der Musiker zauberte die Band einen gefühlten, schönen Sommer-Sonnenschein in den Geländeteil.
Selten gastiert die Westfalia Big Band, die in den 80er Jahren von einer Gruppe junger Verler gegründet war, in heimischen Gefilden. Nur alle paar Jahre verwöhnt Piepenbrocks muntere Schar die Anhänger aus der hiesigen Region. Dann aber immer – und so auch dieses Mal – mit mehrstündigen Events der Extraklasse, Konzertfolgen, die in ihrer Zusammenstellung schon ein eigenes Kunstwerk darstellen. "Danke für die Lieder", so lautete der Titel der aktuellen Konzeption, mit denen die Musiker ihre Wegbegleiter eindrucksvoll beschallten. Mit Songs aus deutschen und internationalen Hitparaden, Swing-Klassikern, Jazz, Latin – die Formation beherrscht alle Stilrichtungen.
"Danke für die Lieder", das dachten sich wahrscheinlich aber auch die zufriedenen Besucher in der Volksbank-Arena, nachdem der letzte Ton schließlich verklungen war. Vielleicht können sich die Musiker in Zukunft ja öfter in der Heimat sehen lassen. Zu wünschen wäre es jedenfalls.
Rietberg 23.08.08